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Sure 63 "die Heuchler", Sure 64 "das Feilschen", Sure 65 "Scheidung" und Sure 66 "das Verbot" (übersetzt von Randolph) Sure 63 verurteilt jene Heuchler auf das schärfste, die sich Mohammed in Medina widersetzten (Verse 1-6). Gemäß Maududi wurde sie Mohammed herabgesandt als Antwort auf die Verschwörung eines der Anführer der Heuchler, Abdullah bin Ubayy. Als sich der jüdische Stamm der Qaynuqa den Muslimen ergeben hatte, kamen einige der Qaynuqa, die unter den Muslimen Verbündete hatten, nach vorne, um ihren Fall vor Mohammed zu vertreten. Laut Tabari wollte Mohammed (nämlich) alle Männer des Stammes töten lassen. Abdullah bin Ubayy jedoch flehte Mohammed an: "O Mohammed, erweise Dich gnädig gegen meine Schutzbefohlenen!" Mohammed ignorierte ihn, also wiederholte Abdullah seine Bitte, woraufhin der Prophet des Islam sein Antlitz von ihm abwandte. Daraufhin packte Abdullah bin Ubayy Mohammed ungestüm am Kragen seines Gewandes, woraufhin der Apostel laut Ibn Ishaq "so zornig wurde, dass sein Gesicht fast schwarz wurde." Mohammed sagte zu Abdullah: "Zur Hölle mit dir, lass mich los!" Aber Abdullah antwortete: "Nein, bei Gott, ich werde dich nicht loslassen, bis du Gnade gegen meine Schutzbefohlenen walten lässt. Vierhundert ungepanzerte Mann und dreihundert in Kettenhemden schützten mich vor allen meinen Feinden; würdest du sie an einem einzigen Morgen niedermähen? Bei Gott, ich bin ein Mann, der befürchtet, dass sich die Umstände ändern könnten!" Mohammed gewährte ihm daraufhin seinen Willen und erklärte sich einverstanden, die Qaynuqa zu verschonen, sofern sie ihr Eigentum als Kriegsbeute an die Muslime übergäben und Medina verließen, was sie sogleich taten. Dennoch war Mohammed unglücklich über die Allianz, die Abdullah mit dem jüdischen Stamm geschlossen hatte. Es war zu dieser Zeit, als er eine entscheidende Offenbarung über das Verhältnis zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen empfing: "Oh Ihr die Ihr glaubt! Nehmt Euch nicht die Juden oder die Christen zu Freunden und Beschützern: sie sind Freunde und Beschützer nur untereinander. Und derjenige unter Euch, der sich ihnen zuwendet (um der Freundschaft willen) ist einer von ihnen. Wahrlich, Allah leitet kein einziges Volk unrecht." (5:51). Und Allah verfluchte in harten Worten jene, die, wie Abdullah bin Ubayy, einen Verlust an Geschäftsaussichten wegen des Unglücks der Qaynuqa befürchteten (5:52). In Sure 63 kritisiert Allah sie dahingehend, dass sie Leute davon abbringen könnten, Geld für die Sache des Islam beizusteuern (Verse 7, 9-10). Die mekkanische Sura 64 wiederholt oftmals wiederholte Themen: Allahs ist die Herrschaft über alle Dinge (Vers 1), er kennt die Geheimnisse der Herzen aller Menschen (Verse 2, 4), jene, die Allahs Botschafter zurückweisen, erwartet eine schreckliche Strafe (Verse 5-6), sie zweifeln daran, dass sie nach dem Tode auferstehen und verurteilt werden (Vers 7), aber genau so wird es sein, und der Gerechte wird das Paradies betreten (Vers 9), während die Verdammten zur Hölle fahren (Vers 10). Kein Unglück bricht auf jemanden herein, es sei denn Allahs Wille (Vers 11), also gehorche Allah und Mohammed, aber Mohammed ist nicht verantwortlich für jene, die die Botschaft ablehnen (Vers 12). Die Warnung, dass eines Mannes Feinde seine eigenen Frauen und Kinder sein könnten (Vers 14), ergab sich aus einem Vorfall, von dem Ibn Abbas berichtet: “Es gab Männer, die in Mekkah den Islam annahmen und Allahs Botschafter nachfolgen wollten. Jedoch ihre Frauen und Kinder weigerten sich, es ihnen zu erlauben. Später, nachdem sie sich (dennoch) Allahs Botschafter angeschlossen hatten, fanden sie heraus, dass diejenigen, die mit ihm waren (also Mohammeds Gefährten), an Erkenntnissen in der Religion hinzugewonnen hatten, so dass sie [also die verhinderten Glaubenseifrigen] schon drauf und dran waren, ihre Frauen und Kinder zu bestrafen" – woraufhin Allah ihnen riet, ihnen [also ihren Frauen und Kindern] zu vergeben (ebenfalls Vers 14). Die Sure endet mit einem weiteren Appell, Geld für die Sache des Islam zu spenden (Verse 16-17). Die medinische Sure 65 gibt Regeln für Scheidungen vor. Wenn ein Mann seine Frau scheiden will (transitiv!), muss er [so Ibn Kathir] zuerst zwei Menstruationsperioden abwarten, um sicherzustellen, dass sie nicht schwanger ist (Vers 1) – oder drei Monate, wenn sie die Menopause hinter sich hat (Vers 4). Gespräche darüber, sie (geschiedene Frauen) zurückzunehmen (Vers 2), beziehen sich auf die Tatsche, dass im islamischen Gesetz ein Mann seine Frau nach zweimaliger Scheidung zurücknehmen kann, nach der dritten Scheidung jedoch nicht (mehr) ohne weiteres. Mohammed befahl in einem solchen Falle, dass die geschiedene Frau eine Ehe mit einem anderen Mann geschlossen haben und von diesem geschieden worden sein muss – nur dann kann sie zu ihrem ersten Ehemann zurückkehren, wenn er dies wünscht: "Die Frau von Rifa'a Al-Qurazi kam zum Propheten und sagte: 'Ich war Rifa‘as Frau, aber er schied mich und es war eine endgültige, unwiderrufliche Scheidung. Dann heiratete ich Abdur Rahman bin Az-Zubair, aber er ist impotent.' Der Prophet fragte sie: 'Du möchtest Rifa‘a wieder heiraten? Das kannst du (aber) nicht, sofern du keine vollständige sexuelle Beziehung mit deinem jetzigen Ehemann hattest.'" Die Sure endet mit weiteren Warnungen vor der Vernichtung ungläubiger Völker (Vers 8) und dem bevorstehenden, unausweichlichen Gericht (Vers 10). Ibn Abbas fragte [laut Bukhari 3/43/648] einstmals Umar, den bekannten Gefährten Mohammeds und sein zweiter Nachfolger als Führer der muslimischen Gemeinde, über den Anfang der medinischen Sure 66: "O Herr der Gläubigen! Wer waren die zwei Damen unter den Frauen des Propheten, zu denen Allah sagte: 'Wenn ihr zwei in Reue zurückkehrt, ...' (66:4)? " Umar antwortete: "Ich bin erstaunt über eure Frage, O Ibn Abbas. Das waren Aisha und Hafsa." Gemäß Umar, hatte Hafsa, eine von Mohammeds Frauen, Mohammeds Zorn hervorgerufen, indem sie ihm Widerworte gegeben hatte. Daher war Umar, als er erfuhr, dass Mohammed alle seine Frauen geschieden hatten, nicht überrascht. Tatsächlich jubelte er und rief: "Hafsa ist eine ruinierte Verliererin! Ich habe erwartet, dass das eines Tages passieren würde." Umar ging dann zu Mohammed, der es zuerst ablehnte, ihn zu empfangen und dann nachgab. "Ich grüßte ihn und während ich noch stand, sagte ich: 'Hast du deine Frauen geschieden?' Er hob seine Augen zu mir und verneinte." Umar erklärte Abdullah, dass "der Prophet nicht zu seinen Frauen ging wegen des Geheimnisses, welches Hafsa Aisha enthüllt hatte, und er sagte, dass er einen Monat lang nicht zu seinen Frauen gehen würde, da er verärgert über sie war, als Allah ihn (an seinen Schwur, sich nicht Maria zu nähern) ermahnte. Als neunundzwanzig Tage verstrichen waren, ging der Prophet als erstes zu Aisha." Der Hintergrund dieser Geschichte ist, dass Hafsa Mohammed mit seiner Konkubine, der Koptin Maria, im Bett erwischt hatte, (und das) an dem Tag, den er mit Hafsa verbringen sollte. Mohammed versprach, Maria fernzubleiben und ersuchte Hafsa, die Sache geheim zu halten, aber Hafsa erzählte sie Aisha. Da schritt Allah ein mit der Offenbarung einer drohenden Scheidung, die wir nun in (66:1-6) finden, und die Mohammed von seinem Schwur befreite, Mariens zu entsagen. Eine andere Tradition [siehe Bukhari 7/63/192] erklärt, dass ebendiese Verse nur die Eifersucht seiner Frauen (oder vielleicht Mohammeds schlechten Atem) beträfen und seinen Schwur, mit dem Honigtrinken aufzuhören [Met?]. Was der Prophet für verboten hielt, so dass es ihm Allah zum Gebot setzte, wäre in diesem Fall Honig. Das heißt, Mohammed versuchte, seinen Gespielinnen zu gefallen, indem er versprach, dem Honig zu entsagen - und Allah erlaubte ihm, diesen Schwur zu brechen und drohte seinen fehlgeleiteten Frauen mit Scheidung. Die Verse 7-12 beschließen Sure 66 mit weiteren Warnungen an die Ungläubigen vor der Hölle. Allah befiehlt Mohammed, gegen die Ungläubigen und Heuchler "hart vorzugehen" [dschahidi, Verbform von Dschihad]. Ibn Kathir erklärt: “Allah der Erhabene betraut Seinen Botschafter mit der Leistung des Jihad gegen die Ungläubigen und Heuchler, (gegen) die ersteren mit Waffen und Kriegsgerät und (gegen) die letzteren durch die Etablierung des rechtmäßigen Strafgesetzes Allahs." Englischer Original-Artikel: ![]() islam-deutschland.info empfiehlt zum Weiterlesen folgende Koran-Übersetzungen ins Deutsche: ![]() ![]() Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten: ![]() ![]() Zu unserem großen Bedauern ist die Übersetzungs-Synopsis der Nur-Koraner (war mal www.nur-koran.de) aus dem Netz verschwunden. Als Anglophiler, als Webmaster, oder als Journalist können Sie unser Projekt "DAS KORAN-BLOG" auch aktiv unterstützen. |