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Sure 8: die Beute (übersetzt von michaelcollins) Sure 8, Al-Anfal - "Beute", oder "Die Ausbeute des Krieges" - datiert aus dem zweiten Jahr der Medinaperiode, den zweiten Teil von Mohammeds prophetischer Karriere. Sie wurde nicht lange nach der Schlacht von Badr, dem ersten großen Sieg der Moslems über ihre Hauptrivalen dieser Zeit, dem heidnischen Quraish-Stamm, enthüllt. Der Titel dieser Sure ist besser als die meisten anderen bekannt, da Saddam Hussein Al-Anfal für den Namen seines Genozidfeldzuges 1988 gegen die Kurden verwendete, in dem zwischen 50.000 und 100.000 Menschen ermordet wurden. In Badr traten die Quraish an, um Mohammeds dreihundert Mann mit einer beinahe Tausend Mann starken Streitmacht zu begegnen. Mohammed hatte diese Schlacht provoziert, indem er seine Männer ausschickte, um eine Quraish Karawane zu überfallen und ihnen sagte: "Dies ist die Karawane der Quraish, die ihr Eigentum trägt, also marschiert los, um sie abzufangen, Allah möge es zu einer Kriegsbeute für euch machen". Als sich die Schlacht abzeichnete, begab sich gemäß Mohammeds frühesten Biographen Ibn Ishaq der islamische Prophet zwischen seine Truppen und gab ein folgenschweres Versprechen - eines, das moslemischen Kriegern durch all die Zeiten Mut gemacht hat: "Bei Gott, in dessen Hand die Seele Mohammeds ist, keiner wird an diesem Tag erschlagen, indem er gegen sie mit festem Mut kämpft, vorwärtsgehend und nicht sich zurückziehend, ohne dass Gott es bewirken wird, dass er in das Paradies eintritt". "Einer der Moslemkrieger, Umayr bin al-Humam, rief aus: "Schön, schön! Gibt es nichts zwischen mir und meinem Eintritt ins Paradies außer von diesen Leuten getötet zu werden?" Er schleuderte einige Datteln weg, von denen er gerade gegessen hatte, stürzte sich mitten in die Schlacht und kämpfte, bis er getötet wurde. Die Quraish wurden in die Flucht geschlagen. Einige moslemische Traditionen sagen, daß Mohammed selbst an dem Kampf teilgenommen hat. Andere sagen, daß es wahrscheinlicher war, dass er seine Anhänger vom Spielfeldrand aus ermunterte. Auf jeden Fall war es für ihn eine Gelegenheit, sich für Jahre der Frustration, der Kränkung und des Hasses gegen seine Leute, die ihn zurückgewiesen hatten, Genugtuung zu verschaffen. Einer seiner Anhänger erinnerte sich später an einen Fluch, den Mohammed gegen die Anführer der Quraish ausgesprochen hatte: "Der Prophet sagte, 'Oh Allah, vernichte die Häuptlinge der Quraish, Oh Allah! Vernichte Abu Jahl bin Hisham, Utba bin Rabi'a, Shaiba bin Rabi'a, Uqba bin Abi Muait, Umaiya bin Khalaf (oder Ubei bin Kalaf)!'" [Bukhari 004/053/409]. Alle diese Männer wurden während der Schlacht von Badr gefangen genommen oder getötet. Ibn Ishaq sagt, daß einer der Anführer der Quraysh, die in dem Fluch genannt werden, nämlich Uqba, um sein Leben bat: "Aber wer wird sich um meine Kinder kümmern, oh Mohammed?" In einer Begegnung [einer früheren Begegnung, nämlich noch zu Mohammeds machtloser Zeit in Mekka selbst! Diese Information - Bukhari 001/009/499 - fehlt im Originaltext, i-d.info] hatte Uqba zur großen Belustigung der Quraysh-Häuptlinge Kameldung, Blut und Innereien auf den Propheten des Islam geworfen, während Mohammed sich im Gebet niedergeworfen hatte. Mohammed hatte [damals, i-d.info] einen Fluch gegen sie ausgesprochen und jetzt wurde er erfüllt. Wer würde sich um Uqbas Kinder kümmern? "Die Hölle!" erklärte Mohammed und gab den Befehl, Uqba zu töten. [Anm.: Zu Dawa-Zwecken wird die Geschichte mit dem Innereien-verzierten betenden Mohammed gerne benutzt, um die Sanftmütigkeit Mohammeds zu beweisen. Dass sich Mohammed Jahre später trotz des Flehens des damaligen Spaßvogels eben doch noch wie üblich rächte, diese Fortsetzung der Geschichte wird den Ungläubigen nicht so gerne erzählt. i-d.info] Der Sieg von Badr war der Wendepunkt für die Moslems. Es wurde zum Stoff von Legenden, ein Eckstein der neuen Religion. Und Allah belohnte die, denen er den Sieg gegönnt hatte. Die Verse 1-4 preisen die wahren Gläubigen, die die islamischen Regeln betreffs Gebet, Fasten und Almosengeben befolgen und sprechen zum ersten Mal die Frage der Kriegsbeute von Badr an. Es gab eine große Beute für die Sieger, so viel, dass sie tatsächlich zu einem Zankapfel wurde. Mohammed wurde über die Verfügung der Beute befragt und Allah sagt den Muslimen, daß das ganz Mohammed überlassen ist (Vers 1). Das war in Übereinstimmung mit einem besonderen Privileg, das Allah Mohammed gewährte. Mohammed erklärte: "Man hat mir fünf (Dinge) gegeben, die keinem unter den Propheten vor mir gegeben wurden". Diese schlossen die Tatsache ein, daß "Allah mich siegreich durch Ehrfurcht (indem er meine Feinde furchtsam machte)" und "die Beute wurde halal (rechtmäßig) für mich (und sonst für niemanden) gemacht". Die Verse 5-17 beziehen sich auf verschiedene Zwischenfälle, die vor und während der Schlacht stattfanden. Sie betonen, dass Allah die Kriegsführung befehligt und die Gläubigen in ihr beschützt. Die wahren Gläubigen verlassen willig ihr Heim, um den Dschihad zu führen, obwohl das einige nicht mochten und mit Mohammed darüber stritten (Verse 5-6). Dies ist ein Widerhall von 2:216: "Der Kampf ist euch vorgeschrieben und ihr mögt es nicht. Aber es ist möglich, daß ihr etwas nicht mögt, was gut für euch ist und daß ihr etwas liebt, das schlecht für euch ist." Allahs Versprechen "einer der zwei feindlichen Parteien (Vers 7) bedeutet gemäß Ibn Kathir, daß die Moslems den Sieg entweder durch "Beschlagnahmung der Karawane oder durch den Sieg über die Armee der Quraish" erringen. Allah kündigte an, daß sich tausend Engel den Moslems anschlössen, um die Quraish zu schlagen (Vers 9) und daß er die "Engel inspiriert hatte (mit der Botschaft): 'Ich bin mit euch: Gebt den Gläubigen Festigkeit: Ich werde den Schrecken in die Herzen der Ungläubigen einflößen: schlagt ihnen auf ihre Genicke und schlagt ihnen alle Fingerspitzen ab "(Vers 12). Das Tafsir (Koran-Kommentar) "Al-Jalalayn" erklärt: "Das heißt, [schlagt] ihnen die Spitzen ihrer Hände und Füße [ab]: Wenn also einer von ihnen im Begriff ist, das Haupt eines Ungläubigen zu treffen, würde es herunterrollen, bevor sein Schwert es erreicht". Vers 12 wurde eine der Hauptrechtferigungen für die islamische Praxis - damals und jetzt - Geiseln und Kriegsgefangene zu enthaupten. Bei der Enthauptung der amerikanischen Geisel Nicholas Berg im Mai 2004 zum Beispiel beschwor der jetzt tote irakische Dschihad-Führer Abu Musab al-Zarqawi die große Schlacht: "Ist es nicht für euch (Moslems) Zeit, den Pfad des Dschihad zu beschreiten und das Schwert des Propheten aller Propheten zu tragen? ... Der gnädigste Prophet befahl (seiner Armee) auf die Nacken von einigen Gefangenen (in der Schlacht von) Badr zu schlagen und sie zu töten ... Und er gab uns ein gutes Beispiel". Allah sandte Engel gegen die Quraish, "weil sie gegen Allah und seinen Boten kämpften: Wenn jemand gegen Allah und seinen Boten kämpft, ist Allah streng bei der Bestrafung (Vers 13). Die Moslems müssen immer vorwärtsschreiten, nie den Feinden den Rücken kehren, außer sie machen es als Kriegslist (Verse 15-16) Allah sagt Mohammed, daß die Moslems bloße passive Instrumente bei Badr waren. An einem Punkt, gemäß Ibn Ishaq, warf Mohammed Kieselsteine gegen die Quraish und rief aus: "Sollen ihre Gesichter verfaulen!" Aber es war Allah, der die Quraish tötete und sogar Allah, der die Kieselsteine warf, "um die Gläubigen zu prüfen, in einer gnadenreichen Prüfung durch IHN selbst: denn Allah hört und weiß (alle Dinge)" (Vers 17). Die Verse 18-19 sprechen die Ungläubigen an und warnen die Quraish, nicht noch einen Angriff zu versuchen. Dabei sagen sie ihnen, sie würden wieder besiegt werden, egal um wieviel zahlreicher als die Moslems sie seien. Die Verse 20-30 wiederum sind an die Moslems gerichtet. Sie ermahnen sie zum Glauben und erinnern sie daran, wie Allah ihnen den Sieg von Badr trotz der überlegenen Zahl der Feinde geschenkt hat (Vers 26). Die Ungläubigen mögen sich verschwören und planen, aber "Allah ist der beste Planer"(Vers 30). Nächste Woche: "Wirf Terror in die Herzen der Feinde Allahs". Englischer Original-Artikel: ![]() islam-deutschland.info empfiehlt zum Weiterlesen folgende Koran-Übersetzungen ins Deutsche: ![]() ![]() Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten: ![]() ![]() Zu unserem großen Bedauern ist die Übersetzungs-Synopsis der Nur-Koraner (war mal www.nur-koran.de) aus dem Netz verschwunden. Als Anglophiler, als Webmaster, oder als Journalist können Sie unser Projekt "DAS KORAN-BLOG" auch aktiv unterstützen. |