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Sure 9: die Reue (übersetzt von aine) Der Vers 29 des Kapitels 9 des Korans ist die eine Stelle, wo Muslime explizit angewiesen werden, gegen Juden und Christen Krieg zu führen und sie zu unterwerfen – die "Völker des Buches", die sobald unterworfen, in die Dhimma (den "Schutz der Muslime") eintreten, also Dhimmis werden, beschützte (oder schuldige) Leute. Die Art und Weise, wie dieser Vers von muslimischen Interpreten verstanden wird, ist für Juden und Christen von äußerster Wichtigkeit und auch für Nichtmuslime allgemein – nicht zuletzt weil in der Islamischen Welt die Religionszugehörigkeit gerne als Teil der ethnischen Identität gesehen wird und nicht als eine Angelegenheit der persönlichen Überzeugung, so dass sogar Richard Dawkins und Christopher Hitchens als Christen angesehen würden. Laut As-Sawi, Ibn Juzayy und vielen anderen, "wurde diese Ayat (Vers) offenbart, als der Gesandte Allahs angehalten war, die Byzantiner zu bekämpfen. Als sie herabgesandt wurde, bereitete sich der Gesandte Allahs für die Expedition nach Tabuk vor." Ibn Kathir stimmt dem zu: "Allah befahl seinem Gesandten die Völker des Buches zu bekämpfen, Juden und Christen, im neunten Jahr der Hijrah, und er bereitete seine Armee darauf vor, die Römer zu bekämpfen und rief seine Leute zum Jihad auf, seine Absicht und das Marschziel ankündigend." Dies war ein Angriff, den Mohammed gegen die byzantinische (oströmische) Garnison in Tabuk in Nordarabien 631 versuchte, aber die byzantinische Streitkraft rückte ab, bevor Mohammed dort ankam, und verwickelte die Muslime nicht in ein Gefecht. Dennoch war es sein erster Versuch, es mit dem grossen christlichen Kaiserreich aufzunehmen, welches die Muslime im Laufe der Jahrhunderte ständig weiter attackieren und schlussendlich zerstören sollten. Ibn Juzayy meint dazu, dass dieser Vers "ein Befehl, die Völker des Buches zu bekämpfen" sei, und bezugnehmend auf Vers 30, "Ihren Glauben an Allah verleugnend, aufgrund der Worte der Juden, `Uzayr [Ezra] wäre der Sohn Allahs‘ und der Worte der Christen ‘der Messias wäre der Sohn Allahs‘". Muslime müssen sie auch bekämpfen, "weil sie Aas, Blut, Schweinefleisch, etc. als rechtens erachten," und weil "sie nicht zum Islam übertreten." Er sagt, dass "die Scholaren über das Akzeptieren der Jizya [einer religionsbasierten Kopfsteuer] von Juden und Christen übereinstimmen", und fügt hinzu, dass "die Magi/Zoroastrier ihnen beigefügt wurden, den Worten des Propheten folgend, ‚behandelt sie als Völker des Buches,‘" obgleich "Unstimmigkeit besteht darüber, ob man sie (die Jizya) von Götzenanbetern und Sabianern akzeptieren soll." Er präzisiert, dass "sie nicht von Frauen, Kindern oder Geisteskranken eingetrieben werden soll," und dass sie "Unterwerfung und Gehorsam" bedeuten würde. Während das Islamische Gesetz ausdrücklich festlegt, dass die Jizya nicht von Frauen und Kindern eingefordert wird, sah die Realität in vielen Fällen anders aus. Laut der bahnbrechenden Historikerin des Dhimmitums, Bat Ye‘or: "Die Kopfsteuer wurde mittels Folter abgenötigt. Die Steuerinspektoren forderten Geschenke für sich selber; Witwen und Waisen wurden geplündert und beraubt. In der Theorie waren Frauen, Arme, Kranke und Schwache von der Kopfsteuer ausgenommen. Nichtsdestotrotz überliefern armenische, syrische und jüdische Quellen Beweise in Hülle und Fülle, dass die Jizya von Kindern, Witwen, Waisen und sogar Toten eingetrieben wurde. Eine beachtliche Anzahl von noch vorhandenen Dokumenten, über die Jahrhunderte bewahrt, bezeugen die Hartnäckigkeit und Langlebigkeit dieser Verhältnisse. In Aleppo notierte der französische Konsul Chevalier Laurent d‘Arvieux 1683, dass zehnjährige Kinder die Jizya bezahlt hätten. Hier wiederum findet man das Missverhältnis und die Widersprüche zwischen dem Ideal in der Theorie und der Realität der Tatsachen." [The Decline of Eastern Christianity Under Islam, Seiten 78, 79. Die deutsche Ausgabe heißt "Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam", ISBN 9783935197199, i-d.info]. Der Tafsir (Koran-Kommentar) "al Jalalayn" besagt, dass wenn der Vers 29 bestimmt, dass Muslime diejenigen bekämpfen müssen, die "der Religion der Wahrheit nicht folgen", was diejenigen meint, die den Islam nicht annehmen, "welcher unveränderlich ist und andere Din [Religionen] abrogiert." Ibn Kathir gibt einen Hinweis, warum dies so ist, wenn er erklärt, dass die Völker des Buches im bösen Glauben seien, wenn sie Mohammed ablehnten, und dass sie keine wahren Gläubigen seien, nicht einmal in ihren eigenen Religionen: "Deshalb, wenn die Völker der Schriften Mohammed bezweifeln, hatten sie keinen segensreichen Glauben in irgend einen Gesandten oder was der Gesandte brachte. Im Gegenteil, sie folgten ihren Religionen, weil dies ihren Ideen, Gelüsten und dem Weg ihrer Vorväter entsprach, nicht weil sie Allahs Gesetz und Religion waren. Wenn sie wahre Gläubige ihrer Religionen gewesen wären, hätte sie dieser Glaube dazu gebracht, an Mohammed zu glauben, weil alle Propheten überbrachten die guten Neuigkeiten von Mohammeds Ankunft und befahlen ihnen zu gehorchen und ihm zu folgen. Jedoch, als er gesandt wurde, bezweifelten sie ihn, obschon er der mächtigste aller Gesandten war. Deshalb folgen sie nicht der Religion der früheren Propheten, weil diese Religionen kamen von Allah, nicht weil diese ihren wünschen und Gelüsten entsprachen. Deshalb wird der von ihnen behauptete Glaube an frühere Propheten ihnen nichts nützen, weil sie nicht an den Meister, den Mächtigsten, den letzten und vollkommensten aller Propheten glauben." As-Sawi legt fest, dass die Bezahlung der Jizya bedeutet, dass die Nichtmuslime "demütig und gehorsam gegenüber den Festlegungen des Islams" seien. As-Suyuti hält fest, dass die Jizya "nicht von jemandem in einer Notlage genommen wird," obschon das eine Klausel war, die immer wieder durch ihren Bruch gewürdigt wurde. Zum Beispiel: Ein zeitgenössischer Bericht der muslimischen Eroberung von Nikiou, einer ägyptischen Stadt, im Jahr 640 besagt, dass "es unmöglich ist, die beklagenswerte Lage der Einwohner dieser Stadt zu beschreiben, welche an den Punkt kamen, anstelle der enormen Summen, welche sie jeden Monat zu bezahlen hatten, ihre Kinder anzubieten ..." Das war eine Erscheinungsform des "Zustands der Demütigung", festgehalten von diesem Vers und vorbuchstabiert vom Beduinenkommandanten al-Mughira bin Sa‘d, als er den persischen Rustam traf. Said al-Mughira: "Ich rufe dich zum Islam oder sonst bist du gezwungen die Jizya zu bezahlen, während du in einem Zustand der Erniedrigung verweilst." Rustam antwortete: "Ich weiss, was Jizya bedeutet, aber was heisst 'ein Zustand der Erniedrigung?'" Al-Mughira erklärte: "Du bezahlst sie, während du stehst und ich sitze und während die Peitschenstrafe über deinen Kopf vollzogen wird." In gleicher Weise sagt Ibn Kathir, dass die Dhimmis "blamiert, gedemütigt und erniedrigt werden müssen". Zudem ist es Muslimen nicht erlaubt, die Leute der Dhimma zu ehren oder sie über Muslime zu stellen, da sie nichtswürdig seien, gedemütigt und erniedrigt. Der Jurist des 17. Jahrhunderts Sa‘id ibn al-Musayyab konstatiert: "Ich ziehe es vor, dass die Leute der Dhimma es leid werden, die Jizya zu bezahlen da ER sagt, 'bis sie kleinlaut (saghiruun) aus der Hand Tribut entrichten!'" As-Suyuti führt näher aus, dass dieser Vers "als Beweis angeführt wird bei denjenigen, die sagen, dass sie auf eine erniedrigende Art angenommen werden muss, und so sitzt der Empfänger und der Dhimmi steht mit seinem Kopf gesenkt und seinem Rücken gebeugt. Die Jizya wird auf die Waage gelegt und der Empfänger packt seinen Bart und schlägt auf sein Kinn." Er fügt allerdings an, dass "dies laut an-Nawawi abgelehnt wird, der sagt, 'Diese Art ist falsch.'" Zamakhshari allerdings stimmt zu, dass die Jizya "mit Erniedrigung und Demütigung" eingetrieben werden soll. Nächste Woche: Wie die Juden und Christen gezwungen werden, ihre Erniedrigung jeden Tag zu spüren. Englischer Original-Artikel: ![]() islam-deutschland.info empfiehlt zum Weiterlesen folgende Koran-Übersetzungen ins Deutsche: ![]() ![]() Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten: ![]() ![]() Zu unserem großen Bedauern ist die Übersetzungs-Synopsis der Nur-Koraner (war mal www.nur-koran.de) aus dem Netz verschwunden. Als Anglophiler, als Webmaster, oder als Journalist können Sie unser Projekt "DAS KORAN-BLOG" auch aktiv unterstützen. |