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Sure 18: die Höhle (übersetzt von michaelcollins) Wie wir vor zwei Wochen gesehen haben, wurden die Verse 83-110 der Sure 18 enthüllt, nachdem eine Gruppe von Rabbinern sich einen Test für Mohammeds Behauptung, ein Prophet zu sein, ausgedacht hat: "Frag ihn über einen Mann, der sehr viel reist und den Osten und Westen der Erde erreicht. Wie geht seine Geschichte?" Dieser Mann war Dhul-Qarnayn (Vers 83) - "der mit den zwei Hörnern". Ibn Kathir erkärt, daß er "die Herrschaft über den Osten und Westen hat, alle Länder und ihre Könige sich ihm unterwarfen und all die Nationen, Araber und Nichtaraber dienten ihm". Er fährt ins seiner Erklärung fort, daß Dhul-Qarnayn seinen koranischen Namen bekommen hat, "weil er die zwei 'Hörner' der Sonne erreicht hat, den Osten und den Westen, wo sie aufgeht und wo sie untergeht". Aber wer war dieser große Eroberer? Der Tafsir [Koran-Kommentar] "al-Jalalayn" sagt, daß "er kein Prophet war" und daß sein "Name Alexander war" - besser als Alexander der Große bekannt, der auf Münzen mit zwei Bockshörnern auf seinem Kopf abgebildet worden ist. Maududi bemerkt, daß "frühe Kommentatoren des Koran allgemein zu glauben geneigt waren", daß Dhul-Qarnayn Alexander war. Muhammad Al-Ghazali sagt, daß Alexander der Große "weit oben auf der Liste der Möglichkeiten" steht. Jedoch scheint Dhul-Qarnayn ein frommer Moslem gewesen zu sein, da er sagte: "Wer immer etwas schlecht macht, ihn werden wir bestrafen; dann soll er zu seinem Herrn zurückgesandt werden - und Er wird ihn mit einer noch nie (zuvor) gehörten Strafe bestrafen. Aber wer immer glaubt und rechtschaffen arbeitet, der soll eine prächtige Entlohnung haben und leicht werden seine Aufgaben sein, wie wir es durch unser Gebot befehlen" (Verse 87-88). Das Beharren der frühen Kommentatoren darauf, dass der offensichtlich heidnische Alexander der Große im Koran als Moslem erkannt sei, hat einige moderne muslimische Koran-Kommentatoren in Verlegenheit gebracht. [Spencer verlinkt hierzu auf einen englischen Artikel von Khalid Jan.] Einige haben stattdessen vorgeschlagen, daß Dhul Qarnay Cyrus der Große von Persien war, oder ein anderer antiker König, aber solche Identifikationen führten zu vielen von den gleichen Schwierigkeiten, die dadurch verursacht werden, wenn Dhul Qarnay Alexander war. Muhammad Asad bemerkt, daß "es genau die Betonung des Korans auf seinen Glauben an Gott [ist], die es unmöglich macht, Dhul-Qarnayn, wie es die meisten der Kommentatoren machen, mit Alexander den Großen zu identifizieren (der auf einigen seiner Münzen mit zwei Hörnern auf seinem Kopf vertreten ist) oder mit dem einen oder anderen, präislamischen himyaritischen König von Jemen. Alle diese historischen Persönlichkeiten waren Heiden und verehrten tatsächlich eine Vielzahl von Göttern, während unser Dhul-Qarnayn als ein standfester Gläubiger des Einen Gottes dargestellt wird." Daher ist die heutige Übereinstimmung, daß seine genaue Identifizierung unbekannt ist. Asad schlußfolgert, daß die koranische Erzählung "nichts mit Geschichte oder auch nur Legende zu tun hat und daß ihr einziger Tenor eine parabolische Abhandlung über Glauben und Ethik mit besonderer Referenz des Problems der weltlichen Macht ist." Gleichgültig, wer immer er war, Dhul-Qarnayn reiste zum äußersten Westen, bis "er den Platz des Sonnenunterganges erreichte und zwar fand er sie in einer schlammigen Quelle untergehend (Vers 86). Der irakische Astronom, der letzten Herbst [in einer Sendung von "Al-Fayhaa TV" am 31. Oktober 2007, MEMRI hat ein englisches Transskript davon] darauf bestand, daß der Koran lehre, daß die Erde flach sei, hat nicht diesen Vers zitiert. Das liegt daran, dass 18:86 Jahrhunderte lang in einer Art verstanden worden ist, die Kopernikus keine Bauchschmerzen verursacht. Ibn Kathir erkärt, daß es bedeutet, daß dhul-Qarnayn "einer Route folgte, bis er den entferntesten Punkt, der in der Richtung des Sonnenuntergangs erreicht werden konnte, erreicht hatte, nämlich der Westen der Erde." Tatsächlich sah er nicht die Sonne untergehen, er beobachtete es von der Küste aus: "er sah die Sonne, als ob sie im Ozean unterginge". Das ist etwas, das jeder, der an die Küste geht, sehen kann: es schaut aus, als ob die Sonne im Meer untergeht, aber tatsächlich verläßt sie nie ihre Bahn, in der sie festgelegt ist". Also wo bekommen die Leute verrückte Ideen her, solche, daß er tatsächlich "den Platz am Himmel, wo die Sonne untergeht" erreicht hätte? Nun, natürlich von den Juden und Christen: "Die meisten dieser Geschichten kommen von den Mythen der Buchbesitzer und von ihren Erfindungen und von den Lügen ihrer Ketzer." Nachdem er vom äußersten Westen zum äußersten Osten gereist ist (Vers 90), begegnet Dhul-Qarnayn auf einer weiteren Reise Gog und Magog, die "großes Unheil auf Erden anrichten" (Vers 94, vergleiche 5:33). Sie sind, gemäß Ibn Kathir "zwei Gruppen von Türken, die von Yafith (Japhet), dem Vater der Türken, einem der Söhne Noahs, abstammen." Dhul-Qarnayn schließt sie zwischen zwei Gebirge ein (Vers 96) - was ein weiterer Grund ist, warum er mit Alexander dem Großen identifiziert wird, der, gemäß einer vorislamischen Legende die Tore oder Mauern des Alexander im Kaukasus erbaut hat, um sein Reich vor den Barbaren der nördlichen Regionen zu schützen - die mit Gog und Magog aus Ezekiel 38-39 in Verbindung gebracht werden. Aber die Mauer wird niederstürzen (Vers 98) am Tag des jüngsten Gerichtes, wenn die Trompete erklingt (Vers 99). Ein beliebter heutiger saudischer Prediger, Muhammad Saleh al-Munajjid, erklärt islamische Eschatologie auf knappste Weise: "Ya'juj und Ma'juj sind zwei ungläubige Stämme von den Söhnen Adams. Sie pflegten Unheil auf Erden zu verbreiten, daher gab Allah Dhul-Qarnay die Macht, eine Barriere zu bauen, um sie abzuhalten. Sie werden fortfahren, daran zu graben, bis Allah ihnen die Erlaubnis gibt, am Ende der Zeit herauszukommen, nachdem Isa [Jesus](Friede sei auf ihn) den Dajjal ["Täuscher"] getötet hat. Sie werden zahlreich auftauchen und den See Tiberias (in Palästina) austrinken. Sie werden Unheil auf Erden verbreiten und niemand wird imstande sein, ihnen zu widerstehen. Isa (Friede auf ihn) und die Gläubigen mit ihm werden Zuflucht im Berg Tur suchen, bis Allah Ya'juj und Ma'juj [Gog und Magog] durch die Sendung von Würmern zerstört, die ihre Nacken aufessen werden. Dann wird Allah Regen senden, um ihre Leichen ins Meer zu spülen und die Erde von ihrem Gestank zu reinigen." Wann wird das sein? Niemand weiß es, aber sogar seinerzeit warnte Mohammed, der Prophet des Islam [nach Bukhari 4/55/565]: "Wehe den Arabern vor einer Gefahr, die näher gekommen ist. Eine Öffnung ist in die Wand von Gog und Magog so gemacht worden" - und er machte mit seinem Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Mohammed warnte auch [nach Bukhari 8/76/537], daß nur einer von tausend Menschen gerettet werden wird: "Tausend werden von Gog und Magog sein und der eine (der gerettet werden wird) von euch [Moslems]." Die Verse 102-110 schließen diese wilde und wunderbare Sure durch die Rückkehr zu verschiedenen vertrauten Themen: die Ungläubigen vertrauen eher auf erschaffene Geschöpfe als auf Allah und die Hölle wartet auf sie (Vers 102); sogar die guten Werke derer, die den Islam verleugnen, werden für nichts sein (Verse 104-106); die Gläubigen werden sich an den Gärten des Paradieses erfreuen (Vers 107); Mohammed ist nur ein Mensch, aber was er vermittelt, sind die Worte Allahs, der keine Partner hat (Vers 110). Nächste Woche: Sure 19, "Maria": "Wie kann ich einen Sohn haben, siehe, kein Mann hat mich berührt und ich bin nicht unkeusch?". Englischer Original-Artikel: ![]() islam-deutschland.info empfiehlt zum Weiterlesen folgende Koran-Übersetzungen ins Deutsche: ![]() ![]() Online existieren n.a. folgende deutschsprachige Nachschlagemöglichkeiten: ![]() ![]() Zu unserem großen Bedauern ist die Übersetzungs-Synopsis der Nur-Koraner (war mal www.nur-koran.de) aus dem Netz verschwunden. 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